Tesla-Chef Elon Musk ist bekannt für seine visionären Ideen. Der gepanzerte Cybertruck ist eine seiner abgefahrensten: Doch kommt er tatsächlich so auf den Markt? Infos, Preise und Bilder
Tesla Cybertruck soll als Elektro-Pick-up 2022 auf den Markt kommen
Bis zu drei Elektromotoren und 800 Kilometer Reichweite
Egal was Elon Musk anpackt, und sei es auch noch so abstrus: Die Fangemeinde feiert ihn – und zwar genau deswegen. Ob es tatsächlich Sinn macht, einen Tesla Roadster samt Puppe als Fahrer ins All zu schießen, ist dabei einerlei (Hier* kann man sehen, wo sich der Roadster gerade befindet). Und ob es wirklich realistisch ist, dass wir eines Tages in Musks Hyperloop-Röhre mit mehr als 1000 km/h zum Ziel rasen werden? Geschenkt. Hauptsache, die Idee ist cool.
Auch der Cybertruck wirkte bei seiner Vorstellung 2019 nicht wie von dieser Welt. Als Mischung aus Spähpanzer und Mondfahrzeug konnte man sich den elektrischen Pick-up eher in einem düsteren Science-Fiction-Film vorstellen als mit Schnittgut im Gepäck auf dem Weg zum Gartencontainer in Castrop-Rauxel. Doch Musk scheint es ernst zu meinen mit dem Cybertruck, hat er doch Ende November 2021 via Twitter angekündigt, den aktuellen Stand des Projekts beim nächsten "Earnings Call", der Bilanz-Offenlegung, vorzustellen. Das findet üblicherweise im Januar statt. Grundsätzlich dürfte sich am Konzept nichts ändern, leichte Designmodifikationen hatte Musk aber bereits 2020 angekündigt. In den USA wird gemunkelt, dass die Auslieferungen Ende 2022 starten sollen.
Schon der ursprüngliche Entwurf bricht mit vielen Konventionen des klassischen Automobilbaus: Die eckige Karosserie besteht aus ultrahartem, kaltgewalztem Edelstahl. Tesla spricht von einem "undurchdringlichen, schlag- und stoßfesten Außenskelett", das so robust wie keine andere Karosserie und gegen Dellen und Rost immun sein soll. Die Insassen sitzen hinter schusssicherem Panzerglas.
Dass der Cybertruck mit seinen unnachgiebigen Planken und den fiesen Ecken eine Zulassung in Europa bekommen würde, ist allerdings unwahrscheinlich. Allein an den Anforderungen zum Fußgängerschutz würde der Pick-up in dieser Form scheitern.
Dass der Cybertruck rein elektrisch angetrieben wird, ist Ehrensache für Tesla. Dass er mit immenser Power kommt, ebenso. Drei Motorisierungen sind geplant: Die Basisversion bekommt Heckantrieb und einen Elektromotor und soll in rund 6,5 Sekunden auf Tempo 100 sprinten. Reichweite: 400 Kilometer. Mit zwei Motoren und Allradantrieb ("Dual Motor AWD") sind 480 Kilometer Reichweite vorgesehen und eine Beschleunigung von 4,5 Sekunden auf 100 km/h.
Die größte Ausbaustufe hat drei Motoren ("Tri Motor AWD"), 800 Kilometer Reichweite und sprintet in unter drei Sekunden auf 100 km/h. Sie soll auf mehr als sechs Tonnen Anhängelast kommen. Klingt zwar momentan ziemlich utopisch für ein Elektroauto – Zweiflern hat Musk aber bis jetzt immer wieder die Stirn geboten.
Auch an ganz normalen Alltagsqualitäten mangelt es dem Cybertruck nicht. Dank adaptiver Luftfederung kann das Fahrwerk um je gut zehn Zentimeter abgesenkt oder angehoben werden, um den Pick-up leichter beladen zu können oder ihn geländegängiger zu machen. Es gibt insgesamt sechs Sitzplätze: drei in der ersten und drei in der zweiten Reihe. Auf die Ladefläche dürfen bis zu 1,5 Tonnen Nutzlast, der Laderaum ist mit einer stabilen Abdeckung komplett verschließbar. Der Innenraum ist sehr reduziert gestaltet, wie bei Model 3 und Model Y findet sich ausschließlich ein großer Touchscreen am Armaturenbrett. Der ist 17 Zoll groß und soll über eine komplett neue Benutzeroberfläche verfügen.
Im Lauf des Jahres 2022 will Tesla mit der Produktion des Cybertruck beginnen. Ob er tatsächlich auch in Europa angeboten wird, bleibt fraglich, selbst wenn potenzielle Käufer schon jetzt eine Anzahlung von 100 Euro dafür leisten können.
Einen Preis nennt Tesla noch nicht. Laut Medienberichten sollen die Preise in den USA für die einmotorige Variante bei knapp 40.000 Dollar beginnen, während für die größte Ausbaustufe mit drei Motoren fast 70.000 Dollar fällig werden. Möglich ist auch, dass es für die "alte Welt" eine kleinere Version gibt – die alle hiesigen Anforderungen an die Crashsicherheit erfüllt. Man weiß ja nie.
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